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- Bezirksapostelversammlung in Zürich zu Ende gegangen
Zürich. Wieder sind die Bezirksapostel und Bezirksapostelhelfer nach Zürich gekommen. Im NAKI-Konferenzzentrum fand am Donnerstag und Freitag die letzte Bezirksapostelversammlung (BAV) in diesem Jahr statt. Und wieder standen etliche Themen auf der Tagesordnung.
Ein Thema ist die Weiterentwicklung des neuapostolischen Amtsverständnisses. Stammapostel Jean-Luc Schneider hat schon verschiedene Male darauf aufmerksam gemacht, dass er gemeinsam mit den nationalen Kirchenleitern das Verständnis vom Amt in seiner ganzen Tiefe erörtern wolle – was viel Zeit in Anspruch nehme. Dazu gehört auch die Frage nach der Frau im Amt. Die Diskussion dazu steht noch ganz am Anfang. Zunächst gehe es um die Frage nach dem Befund der Heiligen Schrift, führte der Stammapostel bereits in seiner Videoansprache zum Amtsverständnis aus. Was sagt die Bibel? Und wie sind die Befunde zu verstehen?
Die mehrstündige Diskussion zu diesen beiden Fragestellungen wird in der nächsten Bezirksapostelversammlung fortgesetzt.
Ruhestandsgrenzen ausgedehnt
Wann treten neuapostolische Amtsträger in den Ruhestand? Im Regelfall nach Vollendung des 65. Altersjahres. Im Einzelfall kann der zuständige Bezirksapostel nach Absprache mit dem betroffenen Amtsträger eine Verlängerung der Amtstätigkeit festlegen. Die Höchstgrenze dafür beschlossen die Bezirksapostel neu: Nicht mehr 67 Jahre ist das Limit, sondern 70. In Bezug auf die Verlängerung der Amtstätigkeit darf auf die Amtsträger kein moralischer Druck ausgeübt werden. Andererseits kann wie bisher schon in begründeten Fällen auch eine vorzeitige Ruhesetzung erfolgen.
Umzug erfolgreich abgeschlossen
Zu Beginn der BAV wandte sich Stammapostel Schneider mit einer „Erfolgsstory“ an die Bezirksapostel. Seit gut einem Jahr sind im Gebäude der internationalen Kirchenleitung die Büros der Gebietskirche Schweiz untergebracht. Die NAK Schweiz nutzt etwa ein Drittel der Fläche im Gebäude zur exklusiven Nutzung und rund die Hälfte der Fläche wird gemeinsam genutzt.
„Dieser Fusionsprozess ist sehr gut gelaufen“, berichtet der internale Kirchenleiter. Es wäre sein Wunsch gewesen, die Kostenseite im Blick zu behalten und Gelder einzusparen. Durch die gemeinsame Nutzung des Gebäudes sei es möglich geworden, typische Arbeitsfelder in einer Verwaltung miteinander zu teilen: Ein gemeinsamer Postdienst, die gemeinsame Nutzung technischer Geräte, ein gemeinsamer EDV-Betrieb und vieles mehr. „Ich finde das Projekt gut“, sagt der Stammapostel abschließend. Und der schweizerische Bezirksapostel Jürg Zbinden bestätigt: „Ich bin begeistert: Aus kleinen Vorbehalten hat sich ein schönes und konstruktives Miteinander entwickelt.“
BAV Afrika am Mittwoch
Schon am Mittwoch trafen sich die Bezirksapostel, die auf dem afrikanischen Kontinent arbeiten. Sie berieten Themen, die für die afrikanischen Landeskirchen von Interesse sind. Bezirksapostel John Kriel etwa berichtete von einer neuen Richtlinie mit dem Titel „Sexual Misconduct Policy“, die ab dem kommenden Jahr in der Landeskirche Südafrika in Kraft treten wird. Warum diese Richtlinie? Weil es notwendig ist, trug Bezirksapostel John Kriel vor. Die Kultur „worüber man nicht redet, das existiert nicht“ sei nicht länger tolerabel. Es brauche eine gesamtgesellschaftliche Annahme dieses Themas und damit auch die Beteiligung der Neuapostolischen Kirche. „Wir müssen nicht nur etwas tun – die Leute müssen auch wissen, dass wir etwas tun!“, betonte er. Und Stammapostel Schneider ging noch einen Schritt weiter: „Die Menschen, unsere Gemeinden und alle Glaubensgeschwister sollen hören, dass die Neuapostolische Kirche sexuellen Missbrauch nicht toleriert!“
Kinderunterrichte überall anbieten
Auch zum Thema „Children’s Teaching Material“ (CTM) sprachen die Bezirksapostel. Das neu erstellte Lehrmaterial für die kirchlichen Kinderunterrichte soll auch in Afrika einsetzt werden. Das klingt zunächst nach einem normalen Thema, ist es aber nicht. Wie und in welchem Umfang kommen die Lehrbücher für die Sonntagsschule in die vielen Tausend afrikanischen Gemeinden? Geht das elektronisch oder braucht es gebundene Bücher? Bezirksapostel Mark Woll, der für dieses Projekt verantwortlich zeichnet, führte dazu aus: „Wir brauchen eine Hybrid-Version aus beidem – digital und analog.“ Und noch größer, so der Bezirksapostel, sei die große Sprachenvielfalt.
Bereits in 2015 hatte sich der internationale Kirchenleiter sehr konkret für ein Bildungsprogramm in Afrika ausgesprochen: „Ich bitte euch, meine lieben Apostel, diese beiden Aufgaben zu priorisieren: Lehrt die Amtsträger und richtet in allen Gemeinden Sonntagsschule für Kinder ein. Das ist mein Programm für Afrika“.
Abschlussgottesdienst am Sonntag
Der Sonntag, 17.11.2019, stand ganz im Zeichen einer spirituellen Wegweisung. Stammapostel Schneider feierte einen Gottesdienst für Amtsträger in der Gemeinde St. Gallen. Dieser Gottesdienst wurde zusätzlich per Satellit und Internet für alle Amtsträger in Europa ausgestrahlt.