Der Katechismus der Neuapostolischen Kirche

3.5.3.1 Der Geist Gottes

„Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser“ (1Mo 1,2). Dieser Hinweis zeigt, dass der dreieinige Gott, nämlich der Vater, der Sohn und der Heilige Geist, schöpferische Wirksamkeit entfaltet (vgl. 1Mo 1,26).

Wenn das Alte Testament vom „Geist Gottes“ spricht, ist damit der Heilige Geist gemeint. Er wird noch nicht in seiner Personalität herausgestellt, sondern als eine Leben spendende Kraft beschrieben.

Beispiele für das Wirken des Geistes Gottes sind überliefert aus der Zeit Moses (2Mo 31,3; 4Mo 11,25-29) und der Richter in Israel (Ri 3,10; 6,34; 11,29; 13,25), die — vom Geist Gottes ergriffen — voller Mut und Kraft das Volk des Herrn im Kampf gegen seine Feinde führten.

Auch Könige des Volkes Israel wurden vom Geist Gottes erfüllt. Beispielhaft dafür stehen Saul (1Sam 10,6) und David (1Sam 16,13). Auf das Wirken des Heiligen Geistes durch König David hat später Jesus Christus mit den Worten verwiesen: „David selbst hat durch den Heiligen Geist gesagt: ,Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege´" (Mk 12,36). Hier wie auch an anderen Stellen des Neuen Testaments (u.a. Apg 1,16; 4,25) wird deutlich, dass schon David durch die Inspiration des Heiligen Geistes auf Jesus Christus hinwies.

In alttestamentlicher Zeit erfüllte der Heilige Geist den Menschen nur zeitweilig und nicht — wie im Neuen Bund — bleibend als sakramentale Gabe (1Sam 16,14; Ps 51,13).