Der Katechismus der Neuapostolischen Kirche

3.4.8.2 Jesu Taufe im Jordan

Jesus Christus ist ohne Sünde. Gleichwohl ließ er sich von Johannes dem Täufer am Jordan taufen und unter die Sünder rechnen (2Kor 5,21). An diesem Taufakt — der Ausdruck von Buße war — wird deutlich, dass Jesus Christus sich erniedrigte und an sich das vollziehen ließ, was jedem Sünder aufgetragen war.

Bereits hier zeigt sich, dass Jesus Christus, der Sündlose, stellvertretend die Sünde auf sich nimmt und schließlich den Weg zur Gerechtigkeit vor Gott eröffnet.

Nach der Taufe fuhr der Heilige Geist sichtbar auf Jesus hernieder. In einer Stimme vom Himmel herab bezeugte der Vater: „Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen“ (Lk 3,22). In diesem Offenbarungsgeschehen wird die Gottessohnschaft Jesu vom Vater aller Welt kundgemacht und seine Messianität proklamiert: Jesus ist der Christus, der Sohn Gottes.

Dass Johannes der Täufer in Jesus den leidenden Gottesknecht, den Erlöser, erkannte (Jes 53,5), machen seine Worte deutlich: „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!“ Ihm war zuvor offenbart worden: „Auf wen du siehst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, der ist´s, der mit dem Heiligen Geist tauft.“ Johannes bekräftigte dies: „Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist Gottes Sohn“ (Joh 1,29.33.34).